ich soll ein Buch machen? bitteschön:

Die Idee ist immer wieder an mich herangetragen worden: ich könnte doch aus meinem Blog ein Buch machen. Ich hab innerlich jedes Mal mit der Nase gerümpft: ein Buch… auf Papier… zum Umblättern… wie altmodisch…

Doch auf meinen Wanderungen habe ich festgestellt, wie abhängig man von einer Steckdose sein kann. Auch wenn ich nur iPhone und iPad dabei hatte, wenn ich nicht alle paar Tage mal an eine Steckdose kam, war ich aufgeschmissen. Mein Blog wurde nicht aktualisiert und ich konnte keines meiner vielen eBooks lesen. Also musste ich doch ab und zu zu einem echten Buch greifen und fand auch fast noch Gefallen an dem handlichen Format und dem Design, welches ganz und gar auf unabhängiges, mobiles Lesen ausgerichtet ist. Ein Buch ist wasserfest (zumindest ein paar Mal öfter als ein iPad) und wenn am Strand mal Sand reinkommt, zerkratzt auch nicht gleich die Oberfläche.

Ausserdem hab ich bei meinem Blog festgestellt, dass er schwierig zu lesen ist, wenn man etwas nachlesen möchte. Die einzelnen Einträge sind zwar so kategorisiert, dass man eine Geschichte aus den vielen Wegen herausfiltern kann, aber das Ergebnis so sortiert, dass der neueste Eintrag oben steht. Das ist zwar für das tägliche Lesen des Blog sehr praktisch, aber wenn man beispielsweise die Wanderung auf der Via Spluga nachlesen möchte, ist das doch hinderlich. Ich selbst habe mir eine App auf dem iPad geschrieben, die die Reihenfolge umkehrt, aber damit werdet ihr jetzt nicht viel anfangen können. Aber mit dieser App habe ich gelernt, dass ein Buch doch besser geeignet ist, um vorwärts zu lesen.

Andererseits habe ich selber schon einen spannenden Blog gelesen (The longest Way – 4646 Kilometer zu Fuss durch China), aus dem dann später ein Buch wurde. Nach dem Blog (mehr als 400 Tage ist eine lange Zeit zum Nachlesen 😉 ) habe ich mir das Buch gekauft und auch gelesen. Aber ich fand die Version im Blog spannender. Der Blog wurde zeitnah geschrieben, das Buch aus den Erinnerungen zusammengefasst. Und bei dieser Zusammenfassung ist ein Teil der Spannung verloren gegangen, ein Teil der Spontanität, die jeder Tag des Wanderns so mit sich bringt. Der Blog ist irgendwie frischer, aktueller, spritziger, näher dran am Geschehen, ich kann da mehr mitfühlen. Im Tagebuch schreiben wir über die Erlebnisse, wenn sie noch frisch sind, wenn sie uns noch bewegen, wenn wir gerade mitten im Abenteuer stehen. Deswegen wollte ich keine Zusammenfassung meiner Geschichte schreiben. Was hätte ich auch schon zu erzählen? Ich hab keine grosse Erleuchtung auf dem Jakobsweg gehabt, an der ich Euch jetzt teilhaben lassen könnte, ich hab keine grossen Lebensweisheiten gewonnen, die ich Euch jetzt mitteilen könnte. Ich hab keinen grossen Mehrwert als nur meine kleinen, täglichen Geschichten, aufgeschrieben zu der Zeit, in der ich sie erlebt hab.

Deswegen habe ich mich hingesetzt und Möglichkeiten gesucht, ohne viel Aufwand ein Buch aus meinem Blog zu machen. Die eigentliche Arbeit hatte ich ja schon getan: jeden einzelnen Eintrag korrekturlesen, Bilder hinzufügen und ausrichten, den Eintrag gestalten. Diese getane Arbeit wollte ich weiter verwenden, damit ich eigentlich nur noch die Darstellungsform als Buch ändern muss. Mit Pressbooks.com habe ich meine Lösung gefunden. „Wer bloggen kann, kann auch Bücher erstellen“, heisst es und tatsächlich, ich musste nur noch jeden einzelnen Eintrag kopieren, einen halben Tag an der äusseren Form feilen und fertig waren meine ersten Bücher:

Die Bücher werden als PDF und als eBook exportiert. Die eBooks gibts im Format .epub für Apple iBooks, Nook, Kobo, usw. und als .mobi-Datei für Kindle. Beim PDF habe ich mich für DinA5 entschieden, wenn das ausgedruckt wird, hat es eine kleine Form, fast wie ein Taschenbuch. Bei der Optimierung ist mir aufgefallen, wie sich die eBook-Darstellungen zwischen iBooks und Kindle unterscheiden. Diese Formate sind auch nur Beschreibungssprachen, die irgendwie dargestellt werden, die Optimierung vom Web bringt leider den einen oder anderen unschönen Effekt mit rein. Im Zweifelsfalle fand ich den Kindle Reader noch besser als Apples iBooks in der Darstellung der einzelnen Seiten und Kapitel. Aber wie schon gesagt, ich möchte nicht zu viel Arbeit in die Optimierung als Buch stecken. Sehr erfreut war ich aber, als ich das PDF-Ergebnis gesehen habe. Das stellt meinen Blog am Besten dar und macht schon ordentlich was her. PDF ist doch die beste Lösung, die ich gefunden habe und sollte auch das weiter verbreitete Format sein. Was mich besonders freut: die Verlinkungen der Bilder funktionieren auch im Buch. Wenn Ihr meine Bücher also auf einem internetfähigen Reader lest, könnt Ihr Euch die Bilder auch in Originalgrösse anschauen.

Dann schmökert mal schön und gebt mir Feedback, wie ich die Bücher besser gestalten könnte.

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7 responses to this post.

  1. Posted by Matze on 26. Juni 2013 at 14:36

    … und wie bekomme ich diese Files am einfachsten auf mein iPhone/iPad zum Lesen morgen im Zug nach Tenero ???

    Antworten

    • Am Besten surfst Du mit Deinem Tablet auf meinen Blog und tippst die Links an. Oder Du speicherst die Datei auf Deinem Rechner und schaust in der Bedienungsanleitung zu Deinem eBook-Reader, wie man Dateien überträgt.

      Antworten

  2. Posted by Matze on 26. Juni 2013 at 14:36

    … ich meinte OFFLINE … 🙂

    Antworten

    • Na, offline gar nicht. Der Blog steht im Internet und die Bücher auch. Runterladen musst Du sie schon online, aber lesen kannst Du sie dann offline.

      Antworten

  3. Posted by Matze on 26. Juni 2013 at 22:43

    wär so schön gewesen, aber mein liebes iPad lässt es ja nicht zu (ohne grossen Aufwand zu betreiben, sie offline zu lesen)… anklicken > Speichern unter > öffnen > lesen … ach Apple …

    Antworten

    • Ähm, hast Du iBooks installiert?
      Draufklicken, öffnen mit: iBooks
      Oder lad‘ das PDF herunter und öffne mit Deiner Lieblings-PDF-App (UPad, iBooks, Goodplayer, …)

      Nur weil Du die Datei am iPad nicht im Dateisystem speichern kannst, ist nicht gleich der ganze Workflow weg. Sobald ein paar Programme mit PDF Dateien was anfangen können, erscheinen sie im Öffnen mit… Dialog. Sogar speichern geht dann, auf Dropbox, Google Drive, etc.

      Antworten

  4. Posted by Mama on 7. Juli 2013 at 09:44

    Hallo Frank, wie geht es mit Wohnungs- und Arbeitssuche voran? Wo und wie kann man Dich erreichen, über Skype bist Du nie ansprechbar? Laß ´mal wieder von dir hören, Gruß Mama

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